Was ist Kinderyoga?
Man geht davon aus, dass Yoga vor tausenden von Jahren in Indien entstanden ist.
Neben den körperlichen Aspekten des Yogas entwickelten die „Yogis“ eine Philosophie des harmonischen Miteinanders, das von Wertschätzung, Vertrauen und Respekt geprägt ist.
All diese Weisheiten haben ihren Weg bis in die Gegenwart gefunden, und Yoga scheint aktueller zu sein als je zuvor.
Yoga ist für alle Menschen. Egal, ob jung oder alt. Denn Yoga ist in erster Linie eine Achtsamkeitsübung. Yoga bedeutet sich selbst, seinem Körper und seinem Umfeld gegenüber achtsam zu sein.
Kinder sind wahre Meister der Achtsamkeit, und so ist es nicht verwunderlich, dass sie scheinbar „wie selbstverständlich“ Yoga praktizieren. Man sagt: Kinder sind Yoga.
Kinderyoga ist spielerisch
Das wunderbare an Kindern ist, dass sie sich mit ihrer Fantasie in alles verwandeln können, was sie sein möchten. In der Yoga-Stunde schlüpfen Kinder wie selbstverständlich in die Haltung des „mutigen Löwen“ der ihnen Kraft schenkt. Sie stehen im „stabilen Baum“, der ihnen Halt gibt. Sie sind die geschmeidige Katze, die „sanft ihren Rücken“ dehnt. Kinder lernen Yoga im eigentlichen Sinne nicht, sie setzen es einfach um.
Die Kinder spüren die wohltuende Wirkung der Yoga-Haltungen. Sie sind dabei ganz im Moment. Sie sind im Hier und Jetzt.
Kinderyoga wird spielerisch umgesetzt. In Form von Geschichten, Spielen, Liedern, Bildern oder Reimen. Die Yogastunde lebt davon, dass die Kinder ihre eigenen Ideen, Wünsche und Yoga-Haltungen mit einbringen. Dadurch erfahren Kinder, dass sie ein Teil des Ganzen und ihre Beiträge wertvoll und bereichernd sind.
Es gibt im Kinderyoga kein „richtig“ oder „falsch“. Es geht darum, den eigenen Körper kennenzulernen und wahrzunehmen. Damit Kinder ein Körperbewusstsein entwickeln können, besteht eine Kinderyoga-Stunde nicht nur aus Yogahaltungen, sondern aus einer Balance zwischen Bewegung, Spiel und Entspannung.
Kinderyoga ist wild und entspannt
Kinder brauchen Bewegung. Um den Körper wahrnehmen zu können, muss man ihn zunächst spüren. Zudem ist Bewegung eine wunderbare Art, um Anspannungen und Stress zu lösen. Von daher gehört es zu einer Yoga-Stunde genauso dazu ausgelassen zu tanzen, zu rennen und sich auszutoben.
Begleitende Fragen zur Achtsamkeit führen die Kinder durch die Yoga-Stunde:
Wie fühlt es sich an, wenn du ganz schnell springst? Kannst du spüren, wie deine Atmung den Bauch hebt und senkt? Fühlen sich deine Beine nach dem Rennen eher schwer oder leicht an?
Genauso gibt es in der Kinderyoga-Stunde aber auch Momente, in denen die Kinder zur Ruhe kommen und Entspannung genießen. Sie lauschen ihrem Atem, erleben Massagen, Traumreisen, Meditationen, Achtsamkeitsübungen, Spiele zur Sinneswahrnehmung und Elemente des Klang- oder Lachyogas. Kinderyoga ist vielseitig. Kinderyoga ist kunterbunt.
Durch seine Vielfältigkeit wirkt Kinderyoga ganzheitlich. So entsteht Konzentration wie von selbst, wenn Kinder ihr Gleichgewicht halten. Anspannungen lösen sich, in dem die Kinder ihren Körper wie Wackelpudding schütteln dürfen. Muskelverspannung werden durch sanfte Dehnungen in den Yogahaltungen gelockert und Ausgeglichenheit durch Momente der Stille gefördert.
Kinderyoga macht stark
Gemeinsam Yoga zu praktizieren verbindet. Dieses Gemeinschaftsgefühl spüren auch die Kinder. Zudem erleben die Kinder ein Zusammensein, dass von liebevoller und respektvoller Kommunikation geprägt ist. Eine wertschätzende Haltung ist die Grundlage dafür, dass Kinder sich aktiv beteiligen und einbringen können. Dadurch erleben Kinder, dass ihre Meinung wichtig und bedeutsam ist. Kinder, die sich mitteilen dürfen, erfahren, dass sie ernst genommen und als Mensch akzeptiert werden.
Die Pädagogin Maria Montessori beschrieb im frühen 20. Jahrhundert mit ihrem wundervollen Leitsatz „Hilf mir es selbst zu tun“, dass man Kindern ein hohes Maß an Eigenaktivität zugestehen sollte.
Als Erwachsener sind wir Vorbilder und Begleiter für Kinder. Das bedeutet auch, Kindern den Raum zu geben, sich eigenständig auszuprobieren und sie darin zu ermutigen, ihre Ideen einzubringen.
Durch eigenes Handeln erfahren Kinder, dass sie über vielfältige Möglichkeiten verfügen, etwas aus eigenem Antrieb zu schaffen. So sind stärkende Ich-Sätze sogenannte positive Affirmationen ein wichtiger Teil der Kinderyoga-Stunde. Affirmationen können dabei helfen, sich selbst zu stärken. Sie sind eine Möglichkeit, sich zu beruhigen, sich Mut zuzusprechen oder innerliche Ruhe zu empfinden. So kann aus einem überzeugten: „Ich kann das eh nicht“, ein „Ich schaffe das!“ entstehen.
In Verbindung mit den Yogahaltungen und Entspannungsübungen, kann durch die Unterstützung von positiven Affirmationen, innere Stärke und Selbstbewusstsein wachsen.
Selbstbewusstsein macht Kinder stark. Selbstbewusst sein bedeutet: Ein Bewusstsein für sich selbst und seine Bedürfnisse zu haben. Kinderyoga begleitet Kinder auf diesem Weg und zeigt spielerisch, wie bedeutsam es ist, auf das körperliche und seelische Wohlbefinden zu achten.
Doch in erster Linie geht es im Kinderyoga darum, dass es den Kindern Freunde bereitet und ihnen Leichtigkeit schenkt. Das Kinder als Gruppe eine schöne Zeit miteinander verbringen und spüren, wie gut sich Bewegung anfühlt, aber auch wie wohltunend Momente der Ruhe sind.
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